Menu  Menu

AbendSchöner

Zwischenton


 

 


Mai 2007

Das neue Album "Glückspilz" ist erschienen ... Der Verlag hat mir vorab per Postexpress die allererste (!) CD der Auflage zukommen lassen. Der Tag ist gerettet ... Der Tageszeitung liegt heute ein Werbeprospekt von einer der großen Elektrohandelsketten bei. In ihm gibt es auch ein Gewinnspiel. Hauptpreis ist ein Konzert in Las Vegas. Da haben wir noch nicht aufgespielt. "Liegen Sie zum Musikhören im Bett?" "Oder hören Sie Musik beim Joggen?" "Unter der Dusche?" "Beim Frühstücken?" "In Pantoffeln?" "Beim Stehen in der Schlange vor dem Bankschalter?" "Am Schreibtisch?" "Hören Sie Musik auf der Couch?" "Im Cabriolet?" "Im Dunkeln?" "Unter Palmen?" - Ich kreuze "Im Kühlschrank" an, ergänze "Mit roten Fußnägeln", lege die "Glückspilz"-CD in den Player, freue mich auf Las Vegas und schreibe die "Glückspilz-Story" fort. Sie gibt es nachstehend diesmal auf vielfachen Wunsch zusammenhängend zum Ausdrucken und von Anfang an bis zum vorläufigen Happy-End. Fortsetzung folgt ... So Gott will.



Die Glückspilz-Story

"Glückspilz", Klappe, die 1:
Schon im Frühjahr des vergangenen Jahres hatte ich ja begonnen, mehr und mehr an neuen Texten und Melodien zu basteln. Es war dabei eine optimale Ergänzung, dass wir mit der Band die neuen Songs auf der Suche nach dem "besten" Beat diesmal immer auch gleich live testen konnten. Und Euer Feedback auch auf meine hier im "Zwischenton" erstmals vorgestellten Texte war für mich überaus anregend. Eine geglückte Zeit und das Kochen mit Mutti und ihren köstlichen Rezepten war dabei das Sahnehäubchen. Wie sehr wünsche ich mir, die Zeit bliebe stehen, und ich könnte diese "Glückspilz" - Tage und Nächte einfach festhalten. So viele Albumtitel gingen mir durch den Kopf. Am Schluss habe ich zehn (!) Titel notiert, die alle auf ihre Art zu den neuen Songs passten. Und obwohl für mich diesmal irgendwie feststand, dass das Album einfach nur "Glückspilz" heißen kann, mailte ich noch der Band die möglichen Titel mit der Bitte um eine Rangliste. Oft neigt man ja auch dazu, sich zu arg festzulegen, und das wollte ich auf keinen Fall. "Glückspilz" lag auch bei meinen Musikern mit weitem Abstand an der Spitze.


Manchmal kommt das Glück
durch eine Tür herein,
von der man gar nicht wusste,
dass man sie offen gelassen hatte.

"Glückspilz", Klappe, die 2:
Im Sommer traf ich mich dann mit Florian Sitzmann von den "Söhnen Mannheims" in seinem "Sherwood Forest Recorders"-Studio. Wir schüttelten und rührten die Songs, reduzierten sie einmal ganz auf die Melodie und die Texte, nahmen sie nur mit meiner Stimme und Florians Pianospiel auf. Ergebnis: Die Songs waren bereit für die Live-Recording-Session mit der Band.

"Glückspilz", Klappe, die 3:
In Edo und Vilko Zankis Kangaroo-Studio in Karlsdorf traf sich dann eine so wunderbar spielfreudige Band, um gemeinsam mal wieder den Tank leerzufahren, dem nächsten Sonnenaufgang entgegen. Alle waren wie gewohnt heiß und pünktlich am Start. Auch Maze Leber hatte es geschafft, dabei zu sein. Er war direkt von der "Sommermärchen"-Tour als Keyboarder bei Xavier Naidoo angereist. Das Kangaroo-Studio in einem ehemaligen Kino eingerichtet bietet einen bestklingenden Aufnahmeraum. Und der ermöglichte uns das, was halt immer wieder mit am meisten Spaß macht: Die Songs zum allergrößten Teil live einzuspielen, was heutzutage gewiss nicht alltäglich ist. Das Kangaroo-Studio hat eine Philosophie, die mir sehr entgegenkommt. Man hat einen großen Aufnahmeraum sowie weitere Kabinen mit unterschiedlicher Akustik, die in Sichtkontakt sind und Kommunikation zulassen. Dazu kommt in der Regie ein Mischpult mit bestem analogem Sound und völlig digitaler Bedienung und Computerunterstützung mit Total Automation (für die Technikfreaks unter Euch: Euphonix CS 2000). So kannst du das besondere Flair des Live-Spielens einfangen und gleichzeitig ermöglicht dir beste Studiotechnik, dich auf das einzulassen, was vor dem Mikrophon halt immer noch entscheidend ist: dich von den Emotionen, die in deinen Songs, in der Musik, in den Texten passieren, treffen und berühren lassen und alles geschehen lassen.



"Glückspilz", Klappe, die 4:
Es war uns schon beim Aufnehmen ein Anliegen, viel Wert auf Gefühl und Atmosphäre zu legen, die Technik zu nutzen, aber sich nicht von ihr dirigieren zu lassen. Das hat z. B. dazu geführt, dass wir eine ganze Reihe von First Takes der Live-Recording-Session ausgewählt haben. Die allermeisten völlig ohne Computer und Drum Machine, wenn man so will auch ein bisschen zu den Wurzeln zurück. Bei den Songtexten liegen mir das "Ohne Netz und doppelten Boden", die Wärme, das Loslassen, das die Angst in die Luft werfen am Herzen. Und gerne wähle ich die poetischere Variante. Auch der Klang der Wörter ist wichtig. Ich wollte etwas Organisches machen, das atmet und fliegt. Und das dich mitnimmt, wenn du willst. Beim Mix war Thomas Mark, der als Toningenieur verantwortlich zeichnete, und mir ziemlich schnell klar, wohin. Zum Mastern gesellte sich dann noch - über den Wolken - Vilko Zanki zu uns.



"Glückspilz", Klappe, die 5:
Jedes Album, das fertig wird, bedeutet immer auch irgendwie den Abschluss einer bestimmten Arbeitsphase. Und wenn's gut gelaufen ist, war die auch noch frohgemut und kreativ. Und jedes Album ist auch ein Wegzeichen in deinem Leben, das von nun an zu dir gehört. Und wenn's gut gelaufen ist, begleitet es dich lange, vielleicht für immer. Egal wohin.

Das Glück
lässt sich nicht erzwingen.
Aber man kann es einladen.
Und das Glück legt sich
am liebsten
in gemachte Betten.
Also macht ihm eins !


"Glückspilz", Klappe, die 6:
Ob es wohl mit dem Glück auch so ist. Ich will das Glück auf jeden Fall gesucht haben. Es heißt, wer das Glück sucht, den wird es finden. Aber woran es erkennen? Wie sieht es aus? Hat es Ähnlichkeit mit einem Riesen, einer Fliege, einer Blume, einem Roboter? Welche Sprache spricht es? Auf welchen Namen hört es? Kannst Du es mir vorlesen? Ist Musik dahinter? Kann ich es hören? Kann ich es riechen, schmecken, trinken, essen? Wie muss ich es zubereiten? Was ist sein Preis? Soll ich es teilen? Mit wem? Wird es auf einem silbernen Tablett serviert, oder muss ich es aus der Mülltonne fischen? Was frisst es? Wie muss ich es pflegen? Kommt es am frühen Morgen, wenn fast alle schlafen? Am Mittag eines heißen Tages, wenn ich an einer roten Ampel warte? Oder vielleicht überhaupt nicht? Stehe ich ihm im Wege? Fährt es einen Wagen, oder wird es gefahren? Kommt es vom Schlachthof? Vom Pfandhaus? Von einer fernen Insel? Von nebenan? Von unten? Vom Himmel? Aus dem Nichts? Auf Schleichwegen? In wildem Galopp? Durch die Tür? Sag mir, besitze ich es vielleicht und weiß es nur noch nicht? Und kann ich es verlieren, wenn ich es noch gar nicht gefunden habe? Wenn das Glück da ist, dann will ich es nicht gleich auf den Autorücksitz legen und unter der alten Jacke vergessen. Ich werde es liebevoll einpacken, vielleicht sogar mit einem dieser bunten Geschenkpapiere, es gibt unglaublich kitschige Geschenkpapiere mit Sonnen und Blumen und Geigen und himmelblauem Himmel. Und ich werde das Glück an Dich verschenken, wo immer Du bist. Ich werde Dir erzählen, dass ich während der Zeiten, als das Glückspilz-Album entstand, staunend lernte: Das Glück lässt sich nicht erzwingen. Aber man kann es einladen. Und das Glück legt sich am liebsten in gemachte Betten. Also mach ihm eins !


Ganz viele Glückspilz-Zeiten wünscht Euch von Herzen
Euer Wolfgang A.


Mehr Infos zur CD und zu ihrer Bestellung gibt es auch hier auf der Homepage unter
Wolfgang Abendschön & AKZENTE machen Musik.
und auf der Homepage unter
Zwischenton November 2007 Ara im Gespräch mit dem Wolfgang über das neue Album.

« Übersicht