Im Paradiesseits
Ein Musical
Text: Wolfgang Abendschön
Musik: Wolfgang Abendschön und Thomas Rüde
Uraufgeführt am 11.September 1986
im Audimax der RWTH - Aachen
aus Anlass des 89.Deutschen Katholikentages
Marionette, ein ganz un - gewöhnlicher Mensch, durchlebt "Im Paradiesseits" die
Genesis.
Eine Genesis, in deren Räderwerk er eingespannt wurde, ohne dass er sich wehren konnte - in der alles seinen Lauf
nimmt. Die er aber mit der Zeit, ohne dass sie es wohl so gewollt hat, bis zu ihrer Erschöpfung ausschöpfte.
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Geleitet von Narrator, einem närrischen Erzähler, wird Marionette "Im Paradiesseits" hin- und
hergerissen zwischen Gegenwart, Vergangenheit, Zukunft. Konfrontiert mit dem Herr - Gott erkennt er sich als Teil einer Welt
in der nur Stärke zählt. Eine Welt, die Nahrungsmittel vernichtet und gleichzeitig an Hunger stirbt. Die keinen
Platz hat für die, die anders sind. Die foltert, mit Drogen vollpumpt. Die mit schrecklichen Waffen abschrecken will.
Eine Welt, die sich dem Gewinnstreben verkauft hat.
Marionette begegnet Arthur, dem letzten Baum auf der Erde. Mensch und Baum lassen zusammen los, und schweben, getrieben von
ihren Sehnsüchten und Träumen, wie im Rausch dahin. Doch die Seifenblasen zerplatzen.
Tierfänger schaffen Marionette in das Versuchslabor eines großen Industrieunternehmens. Dort führen Tiere,
Prof. Dr. Ratte und Dr. Hund, an ihm, dem Menschen, Tierversuche durch.
Auf der Suche nach sich selbst, nach Anfang und Ende, nach dem, was wirklich wesentlich ist, treibt Marionette, in Gestalt
eines Arztes, den Herr - Gott ab. Marionette ist verzweifelt.
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Er sucht Halt - bei den Freunden von damals, bei den Verwandten, bei seinen Lehrern, bei den Politikern und ihren Gesetzen,
bei den Kirchenfürsten. Doch sie lassen ihn fallen. Es scheint keinen Weg aus der Sackgasse zu geben.
Marionette erkennt, worauf es wirklich ankommt. Er spürt, dass nur die Bereitschaft zur Umkehr ihn (anders) leben
lässt. Und Marionette beginnt zu schneiden. Abzuschneiden all das, was bedrängt, was Angst macht, was nicht frei
sein lässt, was nicht zärtlich sein lässt, was nicht weinen lässt, was nicht heiter sein lässt, was
nicht Mensch sein lässt. Marionette schneidet, schneidet, .....
..... schneidet alles ab,
bis auf den Faden,
an dem wir hängen.
Die Musicalszenenfotos sind von Volker Koch.
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Im Paradiesseits
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Erschienen bei AKZENTE - MusiKA, 1987